Wie alles begann ...
Im August 1985 trafen sich 8 musikbegeisterte junge Männer, Marco Philipp, Stefan Frosch, Volker Riebel, Ludwig Hufnagel, Gerd Schölch, Peter Neureither, Klaus Hörner und Hans-Peter Sauer, in der
Gaststätte „Zur Züchterklause“ Handschuhsheim und sprachen über die Gründung eines Fanfarenzuges in Handschuhsheim. Schon beim zweiten Treffen wurde eine Vereinssatzung erstellt und einen Namen
musste der neue Verein auch bekommen. Es gab verschiedene Vorschläge und schließlich entschieden sich die Gründungsmitglieder für HENDSEMER HEROLDE.
Schon nach kurzer Zeit hatte der Fanfarenzug 17 aktive Mitglieder und wurde im November 1985 beim Registergericht Heidelberg unter dem Namen "Hendsemer Herolde e. V." eingetragen. Im selben Monat wurde die Gemeinnützigkeit des Fanfarenzuges anerkannt.
Nun stellte sich die Frage, wie die Instrumente und Uniformen finanziert werden könnten. Bald stellte sich aber heraus, dass von keiner Stelle ein Zuschuss zu erwarten war. So wurde nun die Erstausstattung an Instrumenten (10 Fanfaren, 2 Melophone, 4 Landsknechtstrommeln, 2 Paradetrommeln) von den Aktiven aus eigener Tasche bezahlt, die Uniformen wurden zum Großteil in mühevoller Arbeit selbst hergestellt.
Im Frühjahr 1986 beantragte die Vorstandschaft die Mitgliedschaft im Landesverband der Spielmanns- und Fanfarenzüge in Baden-Württemberg. Gleichzeitig bat man um Aufnahme im Stadtteilverein Handschuhsheim. Beiden Anträgen wurden zugestimmt.
Der Fanfarenzug wuchs und wuchs, und so zählte der Fanfarenzug an seiner 1. Weihnachtsfeier 1986 insgesamt 26 aktive und 72 passive Mitglieder. Da anfangs keine geeigneten Räume zur Verfügung standen, mussten die Proben im TSV Rugbyheim abgehalten werden. Dankenswerterweise stellte dann der Stadtteilverein Handschuhsheim dem Fanfarenzug einmal wöchentlich Räume im Tiefburgkeller zur Verfügung. Dies ermöglichte gezieltere und konzentriertere Proben. Die Ausbildung der Bläser und Trommler wurde von sachkundigen Aktiven unseres Vereins übernommen. Dies ist bis heute so geblieben.
Relativ schnell wurde der Fanfarenzug bekannt in Stadt und Land. Besuche bei befreundeten Fanfarenzügen in ganz Deutschland, Österreich, Schweiz und Frankreich gehören zum alljährlichen Programm. Ein besonderer Höhepunkt war im fünften Jahr nach unserer Gründung zweifellos die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaft in Elmshorn bei Hamburg, für die wir uns bei den Landes- meisterschaften Baden-Württemberg qualifiziert hatten; außerdem erreichten wir bei Wertungs- spielen im näheren Umkreis bald einige 1. und 2. Plätze.
Für alle aktiven und passiven Mitglieder sowie die vielen Jugendlichen hat der Fanfarenzug einiges zu bieten. Jedes Jahr werden ein Fahrrad- und ein Vatertagsausflug, ein 3-tägiger Familienausflug, Grill- und Schlachtfest, ein Jugendzeltlager und viele andere gemeinsame Unternehmungen angeboten. Weihnachts- sowie Nikolausfeier und Ostereisuchen für Kinder gehören ebenso zum Programm. Die Jugendarbeit wurde im Fanfarenzug von Anfang an ganz groß geschrieben.
Seit 1989 gehörte der Rosenmontagsball, den wir im Carl-Rottmann-Saal durchführten, zum festen Bestandteil des Vereinslebens. Von Jahr zu Jahr wurde dieser Ball in der weiteren Umgebung Heidelbergs immer beliebter. Neben vielen Akteuren aus den eigenen Reihen und von befreundeten Vereinen traten beim Rosenmontagsball Stars aus Rundfunk und Fernseh auf. Mit den ständig wachsenden Problemen, die uns von dritter Stelle bereitet wurden, mussten wir die Durchführung des Rosenmontagsballes leider einstellen. Von unseren Mitgliedern, von Freunden und ganz besonders von den Handschuhsheimern wurde dies mit großem Bedauern aufgenommen.
Alljährlich nehmen wir an mehreren Wertungsspielen und natürlich an den baden - württembergischer Landesmeisterschaften teil. Der Lohn unserer kontinuierlichen Arbeit und unseres Probefleißes sind
immer Spitzenplazierungen, viel Lob und Anerkennung.
Der größte bisherige Erfolg wurde im Jahr 1993 erreicht: Wir wurden baden-württembergischer Landesmeister der modernen Fanfarenzugklasse. Bei der großen Siegesfeier für die neuen Landesmeister
feierte der gesamte Stadtteil Handschuhsheim die ganze Nacht.
Nach diesem großen Erfolg wurde es dann endlich wahr! Der Fanfarenzug konnte nach all diesen Jahren für jedes seiner aktiven Mitglieder einen neuen Überwurf sowie eine neue Bluse anfertigen lassen. Geändert hat sich hierbei eigentlich nur das Wappen auf den Überwürfen, dieser zeigt nun das alte Handschuhsheimer Wappen aus dem 15. Jahrhundert, das im übrigen für die Hendsemer Herolde geschützt ist. Zum ersten Mal vorgestellt wurde die neue Uniform anlässlich der Winterfeier 1993, wo alle bis zu diesem Zeitpunkt getragenen Uniformen der Herolde vorgeführt wurden.
Besonders beliebt bei den Aktiven waren die Auftritte, verbunden mit mehrtägigen Fahrten oft übers ganze Wochenende. Dazu zählt natürlich das alljährliche Partnerschaftsfestival zwischen Heidelberg und Montpellier. Über die vielen Jahre hatte sich zwischen dem Musikzug "Etoile Bleue" (der zwischnzeitlich leider aufgelöst wurde) eine innige Freundschaft entwickelt. Das Festival fand einmal jährlich im Wechsel entweder in Heidelberg oder in Montpellier statt.
Um unsere Mitglieder und Freunde auf dem Laufenden zu halten und unseren Verein einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, betreiben wir eine eigene Website, die in Eigeninitiative von unserem Aktiven Norbert Komarnitzki im März 2003 erstellt und bis dato gepflegt wird.
Die Hendsemer Herolde wären ohne die tatkräftige Mitarbeit ihrer aktiven und passiven Mitglieder in den letzten Jahren sicherlich nicht das geworden, was sie heute sind: Ein Fanfarenzug, der es auch in Zukunft als seine Verpflichtung ansehen wird, diese Musik zu pflegen und die Jugend dafür zu interessieren.
Wir bilden Trommler und Bläser in allen Altersgruppen aus. Bei uns können folgende Instrumente „von der Pike auf“ gelernt werden: Fanfare, Mellophon, Landsknechtstrommel, Paradetrommel und Rhythmusinstrumente. Alle genannten Instrumente werden natürlich vom Verein zur Verfügung gestellt. Wir proben zweimal wöchentlich, Montags im alten Handschuhsheimer Rathaus, in den eigenen Vereinsräumen, und Mittwochs im Carl-Rottmann-Saal, in Handschuhsheim. (beide Örtlichkeiten befinden schräg gegenüber der Tiefburg)
Mai 2024